… hieß ein Wandgemälde von Ronald Paris im Haus der Statistik am Alexanderplatz. Jetzt plant die „Initiative Haus der Statistik“ unter dem vergleichsweise nüchternen Motto „Zivilgesellschaft gestaltet Stadt“ die Um- und Weiternutzung der ca. 40.000 Quadratmeter Nettofläche.
Entstehen soll eine Mischnutzung: Wohnen für Geflüchtete, Studierende, Senioren und andere plus Arbeitsräume für geflüchtete und Berliner Künstler und Kulturschaffende; dazu sind Bildungs- und Integrationsprojekte sowie Veranstaltungsräume geplant. Die Betonskelettarchitektur lässt die notwendigen Umbaumaßnahmen nachweislich problemlos zu. Unterkünfte für bis zu dreitausend Geflüchtete könnten relativ zeitnah bereitgestellt werden. Wohnraum für Einkommensschwache, günstige Ateliers und Projekträume entstünden mitten im Stadtzentrum.
So würde nicht nur eine beispielhafte Antwort auf brennende stadtentwicklungspolitische Fragen gegeben, sondern auch ein Ort im Zentrum einer Metropole geschaffen, der an die Freiheiten des Berlin der neunziger Jahre anknüpft und in dieser Größenordnung weltweit einzigartig und Präzedenzfall wäre. Ein riesiges Areal im Herzen der Stadt würde Kommerzialisierung, Gentrifizierung und Uniformität ohne größere Kämpfe entzogen.
Mit im Boot sind von der Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser und dem Zentrum für Kunst und Urbanistik über den Atelierbauftragten Berlin, die Initiative Stadt Neudenken oder die Stiftung Zukunft Berlin auch der Bezirksbürgermeister von Mitte, Dr. Christian Hanke, der Kulturstaatssekretär Tim Renner (so heißt es wenig überraschend) und die BVV Mitte.
Da wäre es, die normalen Berliner Verhältnisse in Betracht gezogen, doch gelacht, wenn sich nicht plötzlich irgendein Player – Senat oder BImA wären vorstellbar – querstellte, um beispielweise einem Verwaltungskomplex den Vorzug zu geben. Aber vielleicht sind die Zeiten so normal ja gerade nicht.