„The Dead Don’t Hurt“ inszeniert die Geschichte eines starken Paares als staubigen Western. In mehrerer Hinsicht. Staubtrocken ist er, was die Personenkonstellation angeht. Zumindest bei den von Viggo Mortensen und Vicky Krieps ausgezeichnet gespielten Hauptcharakteren.
Hier ist die Botschaft klar und gerade: Etwas aufbauen kann man sich am besten zu zweit, wenn keiner der Partner gerettet werden muss* und die Beteiligten mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität stehen. Idealen nachzuhängen führt dagegen vor allem zu Desillusionierung und der folgenden Notwendigkeit, wieder neu anzusetzen. Aber auch das lässt sich mit gutem Willen schaffen.
Etwas verstaubt gerät der Film dann jedoch mit eindimensionalen Antagonisten und vorhersehbarem Shoot-out zum Finale. Das könnte man noch als der Konvention geschuldet akzeptieren.
Dann allerdings scheint Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion Viggo Mortensen der eigenen Fabel nicht zu vertrauen. Deshalb versieht er sie mit symbolischen Nebensträngen und Zeitsprüngen, die eher Spannung nehmen als zu mehr Tiefe beizutragen. Oder eben eine dicke Staubschicht über alles legen, das geradlinig erzählt viel eingängiger wäre. Schade. Hier geht’s zur Kritik.
* „Ich wollte nie gerettet werden!“ ist eine Art Definition der Bedingungen für Liebe, wie der Krieps-Charakter sie sieht. Es geht um Gleichberechtigung, Augenhöhe und die Möglichkeit, immer wieder frei zu entscheiden.