Mit einer seiner Prophezeiungen hat Francis Ford Coppola nun also erwiesener Maßen Recht gehabt: Donald Trump ist wieder da – und stärker als zuvor. „Heute ist Amerika Rom, und es steht kurz davor, die gleiche Erfahrung zu machen, aus den gleichen Gründen, wie Rom seine Republik verlor und mit einem Kaiser endete“, hatte er bei der Vorstellung von Megalopolis „The Hollywood Reporter“ verraten.

Gut, dass Trump gewinnen könnte, hatten viele Beobachter erwartet; dass er Elon Musk im Schlepptau mit in die Politik bringt, deutet darauf hin, dass die Entwicklung tatsächlich in Richtung spätrömisch-teslokratischer Zuständen gehen soll. Dem immer wieder beschworenen Vertrauen in die Robustheit von Demokratie und dem System der Checks and Ballances arbeitet es jedenfalls nicht zu.

Ebensowenig wie der fast choreografiert wirkende Zusammenbruch der „Fortschrittskoalition“ made in Germany. Über den hat es – soweit hier bekannt – keine Aussagen von Coppola gegeben. Die Erleichterung darüber, dass nun wenigstens fürs Erste keine neoliberalen Umverteiler mehr über die Ausgaben des hiesigen Staates entscheiden, dürfte jedoch schnell verfliegen. Selbst ein Überspringen der Fünfprozenthürde bei Neuwahlen rückt für die FDP wieder in greifbare Nähe …

Kommt also ein weiteres Mal Schwarzgelb auf uns zu – mit einem Kanzler aus der Mittelschicht des Sauerlands? Oder dämmert es doch eher bläulich am Horizont? Selbst dem Kino gehen gerade die Vorstellungen aus, was in solch dystopischen Zuständen helfen könnte.

Keine Antwort jedenfalls bietet – Spoiler! – „Rich Flu“ von Galder Gaztelu-Urrutia, über den seit einiger Zeit viel gemutmaßt wird und der am 12. Dezember in Deutschland startet. Nach einer starken ersten Hälfte, die rasant eine Welt zeigt, in der Superreiche ohne Skrupel ganz nach ihrem Gusto schalten und walten, baut die zweite stark ab.

Spätrömisch-dekadente Verhältnisse lassen sich eben mit deutlich mehr Esprit erzählen, als sich plausible Lösungen finden lassen. Hier jedenfalls versandet die Ansätze in Kitsch, der auch noch ausgesprochen langatmig heruntererzählt wird. Da hilft dann auch eine kleine fiese Pointe am Ende wenig.