18. März 2025 | Eigensinn, Film und Verbrechen
Die Schrecken der Welt, wie wir sie gerade erleben, haben ganz überwiegend männliche Urheber. Warum sich also nicht lieber mit Werken von und über Frauen beschäftigen? Nach Nicole Kidman in BABYGIRL und Demie Moore in THE SUBSTANCE versucht nun Pamela Anderson, neue Antworten auf Fragen von Alters- und Geschlechtsdiskiminierung zu geben. Das gerät unter der Regie von Gia Coppola allerdings zu wenig mehr als einem melancholischen Abgesang auf ein verpfuschtes Leben. Mehr lesen
12. März 2025 | Film und Verbrechen
Wie es sich anfühlt, wenn die Schrecken einer Diktatur im Leben auch der glücklichen Teile einer Bevölkerung ankommen, ist in Walter Salles FÜR IMMER HIER zu besichtigen. Der hat zwar den falschen Oscar erhalten (bester internationaler Film statt beste Hauptdarstellerin); aber zur richtigen Zeit kommt er in jedem Fall. Und die Frage, ob Preise berechtigt vergeben werden, stellt sich bekanntlich in jedem Jahr aufs Neue. Mehr lesen
6. März 2025 | Film und Verbrechen
Nach langer Wartezeit gibt es endlich Neues vom südkoreanischen Regie-Oscarpreisträger Bong Joon-ho. In der grotesken Science-Fiction-Komödie MICKEY 17 verdingt sich der von TWIGHLIGHT-Vampir Robert Pattinson gespielte Protagonist als Wegwerfarbeiter im All. Dank Bioarchivierung und Körperdruck kann er über den Tod hinaus als Arbeitskraft vernutzt und am nächsten Morgen wieder zurück in die Welt geplottet werden. Mit Anspielungen an real verrückte Verhältnisse und plakativer Kritik bietet MICKEY 17 skurrilen Humor und Slapstick, erreicht aber nicht die Klasse seines Vorläufers PARASITE. Mehr lesen
26. Februar 2025 | Eigensinn, Film und Verbrechen
Sich mit alten weißen Männern zu beschäftigen, ist mit ziemlicher Sicherheit das Letzte, wonach einem in dieser Woche ist. Aber so ist das. Die Berlinale ist vorbei, und im Kino startet, was seit Monaten dafür programmiert worden ist. Doch in diesem Fall wird der alte Mann von einem jungen mit ganz eigen brüchiger Stimme verkörpert. Will sagen, etwas Immersion, die einen Blick auf eine Welt erlaubt, die in entscheidenden Details noch anders aussehen durfte als unsere heute, kann durchaus etwas für sich haben. Mehr lesen
20. Februar 2025 | Film und Verbrechen
Andrea Arnolds neuer Film BIRD ist vor allem ein großes Lob des Dysfunktionalen. Und der Lebewesen in Zwischenräumen und ihrer Freundlichkeit. Darin schließt sie fast an Klaus Theweleit an, der am Abend vor dem Kinostart im Berliner ICI in Hinblick auf den Zustand der Welt alle Theorie in Bausch und Bogen verdammt – Habermas Beschäftigung mit Demokratie sei wohl ganz hübsch, habe aber mit Welten, in denen Menschen lebten, so gut wie nichts zu tun. Ähnliches gelte für Foucault und seine Theoretiesierung der Sexualität. Alles, was Wirkung entfalte, müsse grundsätzlich vom Körper her gedacht werden. Helfen kann letztlich nur die freundliche Überwindung von dessen Grenzen. Nicht ganz neu, aber immer wieder bedenkenswert. Doch zum Film … Mehr lesen
6. Februar 2025 | Film und Verbrechen
Um sich zu gruseln, braucht derzeit niemand extra ins Kino zu gehen. Seit Wochen reicht ein kurzer Blick ins Medium der Wahl, um sich über die neuesten Strategien zur Abschaffung von Maß und Vernunft zu informieren. Andererseits ist es noch immer die Aufgabe von Kunst und Film, die Verhältnisse, als wie schlecht empfunden auch immer, in lebendige, emotional nachvollziehbare Erzähungen zu verwandeln. Mit den Kämpfen starker Frauen, die aus dem Unglück, das allenthalben systemisch induziert wird, ausbrechen wollen, beschäftigt sich seine halbe Karriere lang der chilenische Regisseur Pablo Larraín. Nun hat er sich dem letzten Weg der Ikone Maria Callas gewidmet. Mehr lesen