Schon wieder September. Also praktisch Herbst. Was eigentlich nur besser sein kann als die Flächenbrände, Fluten und Wirbelstürme der letzten Monate. Auf die Kapitualtion des Westens in Afghanistan ist die Rückkehr der Taliban gefolgt. Auf gefühlt hundert Jahre Merkel und die Politik der Alternativlosigkeit folgt hierzulande der müdeste Wahlkampf seit Menschengedenken. Und dann ist nach Charlie Watts, dem „Schlagzeuger der Herzen“ (Jenny Zylka in der taz), auch noch Belmondo gestorben. Der konnte vielleicht nicht wirklich und immer etwas dafür, aber selbstverständlich wird er dennoch als eine der größten Ikonen des Kinos überhaupt in Erinnerung bleiben. Zelluloid hat ein unvergleichliches Gedächtnis.

In letzteres eingehen werden vielleicht auch Carey Mulligan als „Promising Young Woman“ und die sehr junge tscheschiche Entdeckung Petr Kotlár. „The Painted Bird“ muss man sich allerdings wirklich anschauen wollen. Als wenig spezifische Bebilderung der Schrecken, die Menschen einander verursachen können, ist der Film auf seine osteuropäische Kunstkinoart grauenvoll aktuell.

Matthew Herberts Speichermedium ist normalerweise eher das Vinyl. Dennoch läuft aktuell im Kino eine Dokumentation zur Einführung ins Werk des sehr von sich überzeugten, aber durchaus auch zu kritisierenden Meisters. Ihm geht es um nicht weniger als den Sound des Planeten.