Egalopolis

Megalopolis geschaut. Enttäuscht. Natürlich hat der Film, der als Vermächtnis eines der ganz großen Regieberserker gehandelt wird, seinen Charme. In goldenes Licht getaucht beschwört er in betörenden Bildern Kinonostalgie – und wirkt dabei inhaltlich die meiste Zeit wie ein Propagandafilm voller playfulness aus dem Silicon Valley. Mehr lesen

Pretty Lame

Was sich anlässt wie eine Studie über das Leben mit einem autistischen Kind, mutiert unter der Regie von Tony Goldwyn zum Buddy-Road-Movie mit Happy-End von der Hollywood-Stange. Über drei Generationen, in denen Väter ihren Söhnen wenig Brauchbares mit auf den Weg geben, erzählt „Ezra“, wie es der deutsche Titelzusatz „Eine Familiengeschichte“ nahelegt, in der Hauptsache mal wieder davon, wie schön die Welt sein kann, wenn Mutter, Vater und Kind nur zueinanderstehen. Mehr lesen

„Ich wollte nie gerettet werden!“

„The Dead Don’t Hurt“ inszeniert die Geschichte eines starken Paares als in mehrerer Hinsicht staubigen Western. Staubtrocken ist die Konstellation der Protagonist:innen. Hier ist die Botschaft klar und gerade: Etwas aufbauen kann man am besten zu zweit, wenn keiner der Partner gerettet werden muss und beide fest auf dem Boden der Realität stehen. Leider erzählt Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller Viggo Mortensen seine Fabel redundant und verquast, wodurch er ihre Stärke fast komplett verschenkt. Mehr lesen

Iranisch-israelischer Aufstand auf der Judomatte

Pünktlich zu den Olympischen Spielen kommt mit „Tatami“ die erste iranisch-israelische Ko-Regie-Arbeit in die Kinos. Schon deshalb ist der Film, der seinen Kampfplatz, die Judomatte, im Titel trägt, gerade dieser Tage besonders. Er erzählt vom Kampf einer Sportlerin gegen die Einschüchterungsversuche des iranischen Systems. Dabei ist er mehr als ein Sportfilm oder eine einfache Politparabel. So verbeugt er sich tief vor den Mutigen der Bewegung „Frau. Leben. Freiheit“. Mehr lesen

Unheilige Dreifaltigkeit

Nach seinem Ausflug in Steampunk und Blockbusterkino mit „Poor Things“ enfaltet Yorgos Lanthimos aktuelles Triptychon „Kinds of Kindness“ mit in Teilen identischer Besetzung eine Dreifaltigkeit aus Einsamkeit, Verlorenheit und falschem Glauben. Dabei kehrt der Regisseur, der einst die Greek Weird Wave mitbegründete, zu den Anfängen seines Schaffens zurück. Mehr lesen