Der letzte Kampf

Um sich zu gruseln, braucht derzeit niemand extra ins Kino zu gehen. Seit Wochen reicht ein kurzer Blick ins Medium der Wahl, um sich über die neuesten Strategien zur Abschaffung von Maß und Vernunft zu informieren. Andererseits ist es noch immer die Aufgabe von Kunst und Film, die Verhältnisse, als wie schlecht empfunden auch immer, in lebendige, emotional nachvollziehbare Erzähungen zu verwandeln. Mit den Kämpfen starker Frauen, die aus dem Unglück, das allenthalben systemisch induziert wird, ausbrechen wollen, beschäftigt sich seine halbe Karriere lang der chilenische Regisseur Pablo Larraín. Nun hat er sich dem letzten Weg der Ikone Maria Callas gewidmet. Mehr lesen

Verdunklung und Eskapismus

Da ist also auch Donald Trump wieder. In Amt und so genannten Würden. Seit gestern legt der nach eigener Einschätzung von Gott genau dafür erwählte MAGA-Präsident los. Das bietet wenig Grund zur Freude für den überwiegenden Rest der Welt. Aber im Raum der Kultur darf es nicht nur Anlass sein, Trübsal zu blasen. Wie wäre es stattdessen mit einem neuen Aufbruch in Richtung Protest, Subversion und Unfug? Eine Lektion in Eskapismus gibt es in KNEECAP von Rich Peppiatt über den gleichnamigen Belfast-HipHop-Act. Mehr lesen

Er ist wieder da

Zum Auftakt des Kinojahres 2025 kommt Robert Eggers’ Neuinterpretation von Friedrich Wilhelm Murnaus NOSFERATU, der Mutter allen Kinohorrors, auf die Leinwände der Welt. Der Film muss das Böse nicht zeigen, um das Grauen zu entfachen. NOSFERATU – DER UNTOTE führt in finsterste Bildlabyrinthe, ohne sich darin zu verlaufen. Mehr lesen

Lücken füllen

Wie gesagt, mit Listen ist es so eine Sache. Aber auch darüber hinaus fehlt auf weltwundern seit längerem eine Beschäftigung mit den Filmen von Alice Rohrwacher und Andrea Arnold. Dabei hätte Rohrwachers LA CHIMERA in diesem Jahr im Prinzip auf jedem der vorderen Listenplätze erscheinen können (und vielleicht sogar müssen). Andrea Arnolds aktuelles Werk BIRD startet bei uns am 20. Februar. Dann wird es endlich auch die lang überfällige Rückschau auf ihr bisheriges Schaffen geben. Mehr lesen

Das Filmjahr 2024

In fast jeder Hinsicht mag 2024 ein gräßlich unerfreuliches Jahr gewesen sein. Nicht so im Kino. Da jagte ein Highlight das andere. Und weil unter anderem der Guardian mit seiner Liste der 50 besten Filme in diesem Bereich großes Durcheinander angerichtet hat, kommt hier die definitive Bestenliste der weltwundern-Redaktion. Mehr lesen

Wilde Schönheit

Reif für die Insel: Nachdem der Alkoholismus Noras Leben zerstört hat, zieht sie sich an den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurück: die Orkney Inseln. Der zweite Kinofilm von Regisseurin Nora Fingscheidt nach dem fordernden „Systemsprenger“ changiert zwischen emotionalen Zumutungen und großartigem Schauspiel. Das funktioniert, bis überbordende Nebenhandlungen die Story unter sich begraben. Mehr lesen