Wilde Schönheit

Wilde Schönheit

Reif für die Insel: Nachdem der Alkoholismus Noras Leben zerstört hat, zieht sie sich an den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurück: die Orkney Inseln. Der zweite Kinofilm von Regisseurin Nora Fingscheidt nach dem fordernden „Systemsprenger“ changiert zwischen emotionalen Zumutungen und großartigem Schauspiel. Das funktioniert, bis überbordende Nebenhandlungen die Story unter sich begraben. Mehr lesen

Audiards große Oper

Audiards große Oper

Gangster-Oper in Mexiko-City: Ein Drogenkartell-Boss wird durch Geschlechtsumwandlung zur Frau, die Unrecht wieder gutmacht. Oder es versucht. Mit drei fantastischen Hauptdarstellerinnen gelingt Regisseur Jaques Audiard ein wuchtiges Drama im Gewand eines Musicals voller Ohrwürmer – besser kann Kino kaum sein. Eine Kritik von Ingrid Beerbaum Mehr lesen

Genial albern: Bruno Dumonts Sternenkrieg in der Provinz

Genial albern: Bruno Dumonts Sternenkrieg in der Provinz

Bruno Dumonts neuer Film „Das Imperium“ spielt, wie der größte Teil seines Œvres, in einem Dorf an der Côte d’Opale. Hier in der französischen Provinz ist allerdings wenig, wie es zunächst scheint. Außerirdische Mächte haben von den Bewohnern Besitz ergriffen. Seinen kruden Genremix erzählt der Regisseur in den für ihn typischen erhabenen Bildkompositionen. Mehr lesen

Am Strand der Zukunft

Am Strand der Zukunft

Aus Brasilien, das mit Bolsonaro eine revisionistisch-rechtspopulistische, evangelikal gestützte Phase gerade hinter sich hat, kommt der grellbunte Neo-Noir „Motel Destino“ von Karim Aïnouz. Neben Anleihen beim italienischen Giallo und naturalistischen Elementen bietet er Einblicke in eine destabilisierte Gesellschaft, in der allein die Gewalt krimineller Hierarchien Orientierung gibt. Dass nicht alle abhauen, verhindert vor allem die allgemeine Lethargie. Mehr lesen

Megalopolis revisited

Mit einer seiner Prophezeiungen hat Francis Ford Coppola nun also erwiesener Maßen Recht gehabt: Donald Trump ist wieder da – und stärker als zuvor. „Heute ist Amerika Rom, und es steht kurz davor, die gleiche Erfahrung zu machen, aus den gleichen Gründen, wie Rom seine Republik verlor und mit einem Kaiser endete“, hatte er bei der Vorstellung von Megalopolis dem Hollywood Reporter verraten. Mehr lesen

Im Licht der Wunderlampe

Im Licht der Wunderlampe

Mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm „Die Rückkehr des Filmvorführers“ schafft Orkhan Aghazadeh eine kunstvolle Parabel auf das Leben an den Rändern der technologisierten Welt. In den Bergen Aserbaidschans arbeitet ein ehemaliger Filmvorführer mit Hilfe seines filmbegeisterten Enkels daran, das Kino zurück ins Dorf zu holen und so ein doppeltes Comeback zu feiern. Außerdem neu angelaufen und zauberhaft wie aus 1001 Nacht: Sean Bakers Cannes-Gewinnerfilm „Anora“ Mehr lesen

In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Pedro Almodóvars „The Room Next Door“ ist ein Kammerspiel im brutalistischen Ambiente mit Julianne Moore und Tilda Swinton in den Hauptrollen. Auf der Schwelle zum Tod lässt der Regisseur in seinem ersten englischsprachigem Film eine Kriegsreporterin die Schönheit der Welt feiern. Was von ihrer Freundin, einer Bestsellerautorin mit Angst vor dem Sterben, einiges fordert. Mehr lesen

Egalopolis

Megalopolis geschaut. Enttäuscht. Natürlich hat der Film, der als Vermächtnis eines der ganz großen Regieberserker gehandelt wird, seinen Charme. In goldenes Licht getaucht beschwört er in betörenden Bildern Kinonostalgie – und wirkt dabei inhaltlich die meiste Zeit wie ein Propagandafilm voller playfulness aus dem Silicon Valley. Mehr lesen

Großes Kino – aus Deutschland!

Großes Kino – aus Deutschland!

Am 3. Oktober bringt die Filmgalerie 451 Roland Klicks Meisterwerk „Supermarkt“ von 1974 in restaurierter Fassung zurück auf die große Leinwand. Auch 50 Jahre nach der Erstveröffentlichung hat das als Actionspektakel inszenierte Sozialdrama nichts von seiner Wucht und seinem revolutionären Potenzial verloren. Mehr lesen

Pretty Lame

Pretty Lame

Was sich anlässt wie eine Studie über das Leben mit einem autistischen Kind, mutiert unter der Regie von Tony Goldwyn zum Buddy-Road-Movie mit Happy-End von der Hollywood-Stange. Über drei Generationen, in denen Väter ihren Söhnen wenig Brauchbares mit auf den Weg geben, erzählt „Ezra“, wie es der deutsche Titelzusatz „Eine Familiengeschichte“ nahelegt, in der Hauptsache mal wieder davon, wie schön die Welt sein kann, wenn Mutter, Vater und Kind nur zueinanderstehen. Mehr lesen