Während die taz-Kritik behauptet, mit Killing Them Softly habe der Australier Andrew Dominik durch billig zu habende und nebulöse Kapitalismuskritik den Genrefilm mit politischer Aussage generell verabschiedet, sei an dieser Stelle noch einmal eine Lanze für den großartig besetzten und gespielten, düsteren Film gebrochen. Der geht in seiner allein der Reibungslosigkeit der Geldzirkulation auf allen Ebenen verpflichteten Ausweglosigkeit deutlich über alles hinaus, was man in der letzten Zeit an an Tarantino geschulten und letztlich doch wieder bloß lustig ironischen Fabeln vom Scheitern des amerikanischen Traums zu sehen bekommen hat. „Schon lang“, schreibt Tobias Kniebe in der Süddeutschen „ist kein Gangsterstück mehr so klar in der Zeit verortet gewesen wie dieses hier.“ Womit er mal Recht hat.
And now to something completely different (– muss mal wieder, wie es scheint): Absolut lesens- und bedenkenswert ist dieser Artikel zum Aufschrei der Weltöffentlichkeit als Reaktion auf die Ankündigung des Baus von 3.000 Wohnungen in Maaleh Adumim, einer ca. 7 Kilometer von Jerusalem entfernten Stadt. Man muss das ja vielleicht nicht gleich wie bei Lizas Welt gefunden als „Aufbau Nahost“ feiern. Aber bevor man mit den Massen mindestens reflexhaft anti-israelisch mitschreit, kann man sich ja vielleicht doch mal wenigstens informieren, worum es eigentlich jeweils konkret geht.