4. Juni 2025 | Film und Verbrechen, Gewalt der Verhältnisse
Mit THE UGLY STEPSISTER legt die norwegische Regisseurin Emilie Blichfeldt ein thesenhaft-brachiales Spielfilmdebut vor. Ihre Adaption des Märchens „Aschenputtel“, für die sie auch das Drehbuch geschrieben hat, siedelt sie stilistisch auf der Grenze zwischen Body Horror und (ost-)europäischem Märchenfilm an. Das liegt nahe, geht es ihr doch darum auszumalen, welche Qualen es für Frauen bedeutet, sich mit ihren Körpern patriarchal geprägten Vorstellungen von Identität und Schönheit zu unterwerfen. Ganz neu ist diese sicher immer berechtigte Kritik nicht, etwas mehr Subtilität hätte dem Film und Blichfeldts Anliegen gutgetan. Mehr lesen
21. Januar 2025 | Darkness, Eigensinn, Film und Verbrechen
Da ist also auch Donald Trump wieder. In Amt und so genannten Würden. Seit gestern legt der nach eigener Einschätzung von Gott genau dafür erwählte MAGA-Präsident los. Das bietet wenig Grund zur Freude für den überwiegenden Rest der Welt. Aber im Raum der Kultur darf es nicht nur Anlass sein, Trübsal zu blasen. Wie wäre es stattdessen mit einem neuen Aufbruch in Richtung Protest, Subversion und Unfug? Eine Lektion in Eskapismus gibt es in KNEECAP von Rich Peppiatt über den gleichnamigen Belfast-HipHop-Act. Mehr lesen
1. Januar 2025 | Film und Verbrechen
Zum Auftakt des Kinojahres 2025 kommt Robert Eggers’ Neuinterpretation von Friedrich Wilhelm Murnaus NOSFERATU, der Mutter allen Kinohorrors, auf die Leinwände der Welt. Der Film muss das Böse nicht zeigen, um das Grauen zu entfachen. NOSFERATU – DER UNTOTE führt in finsterste Bildlabyrinthe, ohne sich darin zu verlaufen. Mehr lesen
12. November 2024 | Film und Verbrechen
Aus Brasilien, das mit Bolsonaro eine revisionistisch-rechtspopulistische, evangelikal gestützte Phase gerade hinter sich hat, kommt der grellbunte Neo-Noir „Motel Destino“ von Karim Aïnouz. Neben Anleihen beim italienischen Giallo und naturalistischen Elementen bietet er Einblicke in eine destabilisierte Gesellschaft, in der allein die Gewalt krimineller Hierarchien Orientierung gibt. Dass nicht alle abhauen, verhindert vor allem die allgemeine Lethargie. Mehr lesen
9. Januar 2018 | Die andere Seite, Film und Verbrechen
So fängt das Jahr gut an: Zumindest in einer Handvoll Kinos der Republik läuft ab dem 11. Januar Amat Escalantes beeindruckender Mix aus Sozialstudie und Genrekino mit, genau, Tentakel-Sex zur Überwindung der Verhältnisse. Mehr lesen